In Norddeutschland nennt man sie „Korinthenbaum“: die Kupfer-Felsenbirne aus der Familie der Rosengewächse. Seit dem Wochenende kann man ihr am S-Bahnhof Bellevue beim Wachsen zuschauen. Dort, wo bislang Unkraut auf Brachland dominierte, haben jetzt Mitglieder der SPD-Bellevue begonnen, einen Kiezgarten anzulegen. Und das kam so:

Wenn Sonja Kreitmair ihr Fahrrad vor der  S-Bahn abstellte, fiel ihr schon seit langem auf, dass die Grünflache zwischen Fahrrad-Ständern und Eingang immer unwirtlicher wurde. „Es ist schmutzig und verkommt immer mehr“, fand sie. Auf der Fläche hatte sich der invasive Götterbaum so stark verbreitet, dass ringsum nichts anderes mehr wuchs. „Hier muss was geschehen“, fand die Bezirksverordnete  und startete eine Anfrage im Bezirksparlament (BVV).

Damit begann die Recherche. Wem gehört die Fläche überhaupt? Nicht der Bahn, sondern dem Grünflächenamt. Dort rangiert sie aber nicht als Grünfläche, sondern als „Straßenbegleitgrün“. Die Folge: Es gilt die niedrigste Pflegestufe, das in dem Rahmen vorgesehene Geld reicht nicht für mehr  – basta.

Doch Sonja, die auch Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion in der BVV ist, ließ nicht locker. Sie wandte sich als SPD-Verordnete an die oberste Grün-Schützerin im Bezirk:  Stadträtin Sabine Weißler. ihr schlug sie vor, die Bepflanzung der Fläche selbst in die Hand zu nehmen. Weißler stimmte zu, und damit kam Mittes „Grünflächen-Chef“ Jürgen Götte ins Spiel. Er dafür sorgte, dass der Boden vorbereitet wurde: Alle Götterbaum-Wurzeln kamen raus und auch noch ein alter Baumstumpf, der tief im Boden steckte.

Die Unterstützung der SPD Bellevue hatte Sonja bereits und auch die Zusage, dass die Pflanzen von der SPD bezahlt würden. Jetzt mussten nur noch die unmittelbaren Anrainer ins Boot geholt werden:  die Deutsche Bahn, die Betreiber*innen des Imbisses  „Absolut Curry“ und des „ServiceStore“  im S-Bahn-Gebäude. Die BSR will Abfall und Grünschnitt entsorgen. Alle waren sofort dabei!

So rückte dann am vergangenen Wochenende die erste kleine Pflanz-Brigade der SPD-Bellevue am S-Bahnhof an. Rasch unterstützt von Anwohner*innen aus dem Kiez, die sich über die Initiative freuten und mitmachten. Auch wenn man es erst im kommenden Frühjahr sehen wird: Auch Blumenzwiebeln aus der Nachbarschaft sind schon auf der Fläche vergraben.

An Anfang Mai geht es weiter. Bis dahin sind die nächsten Pflanzen, die Sonja Kreitmair bestellt hat, angekommen, und wir freuen uns wieder auf helfende Hände aus der Nachbarschaft.


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